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Projektvorbereitung: Erstellung eines Lastenhefts für ihr Shopware Projekt

Nach langem Hin und Her hat man sich dazu entschieden einen Onlineshop zu betreiben. Tagelang überlegt man sich, wie was auszusehen hat und langsam formt sich ein Gesamtbild der Seite und der Shop-Inhalte. Nun wendet man sich an eine Agentur, um all diese Vorstellungen und Wünsche umsetzen zu lassen. Nach Abgabe der ersten Version der Agentur stellt sich jedoch heraus, dass die Ideen nicht im Ansatz umgesetzt wurden. Hier eine falsche Farbe, dort eine falsche Schriftart und so häufen sich die Dinge, die Ihr so niemals haben wolltet. Die Kritik geht zurück an die Agentur und diese arbeitet weiter und behebt die ersten Fehler. Doch immer noch fehlen Kleinigkeiten, Anweisungen gehen unter. Es ist mittlerweile so viel Zeit vergangen, dass andere Entwickler mit Ihrem Projekt betraut sind, und ursprünglich behobene Fehler tauchen wieder aus der Versenkung auf. Die Kosten für das vermeintlich schnelle Online-Shop Projekt übertreffen bereits jede Voraussage und die Projektstruktur ist so durchwachsen, dass selbst Ihr keinen Überblick mehr darüber haben, was eigentlich als nächstes gemacht werden muss.

Oben beschriebenes Problem wird uns leider immer wieder geschildert und damit einhergehend über ein angespanntes Verhältnis zwischen Agentur und Kunde berichtet. Schuldzuweisungen auf beiden Seiten wachsen und das eigentliche Projekt gerät ins Stocken oder die Geschäftsbeziehung kommt ganz zum Erliegen. Es gibt sicherlich viele Gründe für solch einen Projektverlauf. Ein wichtiger Aspekt, um diesem Problem vorzubeugen, ist die Vorarbeit von Seiten des Auftraggebers aus, bevor eine Agentur beauftragt wird. Diesen Punkt möchte ich hier heute genauer beleuchten, damit genau diese Fehlerquelle nicht mehr auftritt und einem reibungsfreien Auftraggeber-Auftraggnehmer-Verhältnis nichts mehr im Wege steht. Da es sich bei uns um eine Shopware Agentur handelt, werde ich die Anforderungen speziell auf Shopware Projekte zuschneiden, da das Thema sonst zu allgemein und ausufernd wäre.

Eine ordentliche Anforderungsliste ist der Beginn eines gelungenen Projekts. Da sie auch oft Bestandteil des Projektvertrages ist, ist es wichtig, dass hier nichts ausgelassen wird. So kann die Agentur den Kunden umfangreich beraten und in Workshops, sowie in einer anschließenden Konzeptionsphase, die Anforderungsliste finalisieren.

Grundsätzlich lässt sich die Entwicklung eines Shopware Projektes in verschiedene Bereiche unterteilen. Diese haben jeweils eigene Anforderungen, welche allerdings auch ineinander greifen können. Ich werde hier die Bereiche einzeln aufführen und die Probleme der Entwicklung bei unzureichend definierten Anforderungen darlegen. Generell lässt sich für eine Anforderungsliste, speziell im Bereich Webdesign, festhalten: Bilder sagen mehr als 1000 Worte. Deshalb empfiehlt es sich bei Shopware einen Demoshop einzurichten und sich bereits im Vorfeld mit der Grundstruktur und dem System vertraut zu machen. (Den Demoshop kann man unter diesem Link einrichten.) Hierbei unterstützt Shopware dich mit umfangreichen Tutorials sowie dem bereitgestellten Demoshop. Den Umgang mit Frontend und Backend bzw. Admin-Panel grundlegend zu verstehen, ist für eine gute Konzeption auf Augenhöhe absolut empfehlenswert. Nicht zuletzt aus dem Grund, dass man als potentieller Auftraggeber auf diese Weise schon wesentlich tiefer in die Materie eingetaucht ist und die Beratungsleistung der Agentur deutlich differenzierter beurteilen kann.

1. Das Design des Shops:

Es hilft uns als Agentur, wenn der Kunde bereits eine gewisse Vorstellung über das gewünschte Aussehen der Seite mitbringt. Dabei ist es immer gut sich einige Referenzshops herauszusuchen und der Agentur im Anforderungsdokument bereitzustellen. Falls es Elemente gibt, die hierbei besonders gefallen und ähnlich gewünscht sind, können Screenshots mit einer kleinen Beschreibung sehr hilfreich sein. Vielleicht gibt es auch schon gewisse Vorstellungen vom strukturellen Aufbau des Shops. Dazu können selbst erstellte Wireframes in das Dokument mit aufgenommen werden. Ein sehr einfaches und gute Tool dazu ist Balsamiq (hier könnt ihr Balsamiq erwerben https://balsamiq.com/ ).

Des Weiteren gilt es folgende Bereiche, welche das Design betreffen, zu klären:

Corporate Identity
Habt ihr schon ein CI oder soll es von der Agentur ebenfalls entwickelt werden? Falls dies schon vorhanden ist, wäre es gut das CI bereits an das Anforderungsdokument anzuhängen. Falls nicht übernehmen wir als Agentur auch gerne die Entwicklung des Corporate Designs

Mobile, Tablet oder Desktop first?
Ihr wisst bereits, wer eure Zielgruppe ist und mit welchen Geräten sie euren Shop besuchen? Prima, ein weiterer Punkt für das Anforderungsdokument. Denn wenn ihr wisst, dass 80% eurer Kunden euren Shop mit dem Handy besuchen, macht es Sinn, sich besonders auf den mobilen Viewport zu konzentrieren. Falls ihr das nicht wisst oder ihr euch rein auf euer Bauchgefühl stützt, können wir in einer ausführlichen Analysephase dies für euch herausfinden.

Welche Materialien sind bereits vorhanden?
Gibt es bereits Produktfotos, Moodbilder oder Ähnliches und wie werden diese bereitgestellt? Nicht selten kommt es vor, dass Produktbilder direkt von Händlern bzw. Großhändlern geliefert werden. Hierbei gilt dann das Motto “friss oder stirb”. Es sei denn man entscheidet sich dazu die Produktbilder selber zu machen, um sie dem Designs des Shops zu 100% anzupassen. Hier können wir als Agentur bei der Beratung und der Erstellung eurer Materialien helfen. Falls es hier schon viel Material gibt, ist es für uns wichtig zu erfahren a) was vorhanden ist und b) in welcher Qualität es vorhanden ist.

2. Seitenaufbau und Struktur:

Der zweite wichtige Punkt um eine effiziente Seitennutzung zu gewährleisten, ist sich über die Struktur einer Seite Gedanken zu machen. Ein Onlineshop besteht nicht nur aus einer statischen Seite, sondern lebt von Unterseiten und einzelnen Kategorien. Je größer der Shop wird, desto schneller wird solch eine Struktur schnell auch unübersichtlich. Auch hier können durch schwammige Erklärungen Fehlinterpretationen der Entwickler zu einem unerwünschten Ergebnis führen.

  • Kategoriebaum der Artikel: Artikel teilen sich meist in unterschiedliche Kategorien auf. Diese sollten klar erstellt und strukturiert werden. Im Backend eines Demoshops, könnt ihr dies bereits erledigen und so an den Entwickler herantragen.
  • Unterbereiche und Blogseiten: Ein Shop besteht nicht nur aus Artikel- und Kategorielistings sondern auch aus Unterseiten mit informellem oder unterhaltsamen Inhalt. Auch Blogseiten, auf denen die neuste Entwicklung des Shops präsentiert wird, sind sehr beliebt. Wie genau diese Seiten zu erreichen sind und wie die Verweisstruktur auf Ihrer Seite aussieht, ist ein wichtiger Bestandteil der Anforderungen. Für jeden Unterseite sollte eine klare Erreichbarkeit gewährleistet sein. Sprich ein sichtbarer Button oder ein Link. Auch für die Vorbereitung solcher Strukturen gibt es Tools, um es den Entwicklern leichter zu machen. Hier möchte ich GlooMaps vorstellen. Dort könnt ihr bequem einen Verweisbaum vorbereiten, wie die Struktur auf der Seite aussehen soll.

3. Funktionelle Anforderungen:

Der letzte Punkt in unserer Liste von Anforderungen ist wohl der mit dem größten Fehlerpotential. Nach dem Design und dem strukturellen Aufbau einer Seite braucht ein Shop natürlich auch noch Funktionalität. Sprich, wie bestimmte Abläufe genau funktionieren sollen. Wie läuft ein Bezahlvorgang ab? Wie funktioniert die Registrierung von Nutzern? Mit der Liste der Funktionen könnte ich endlos weiter machen. Glücklicherweise liefert Shopware die Grundfunktionalitäten für einen funktionierenden Shop gleich mit. Hier geht es mehr um die Verfeinerung von Funktionalitäten oder um das Hinzufügen spezieller oder exotischer Features. Ein Beispiel wäre die Nutzerverwaltung eines Shops. Shopware bietet eine grundlegende Anmeldemaske und einen Kundenkonto-Bereich in dem der Kunde alle wichtigen Informationen findet. Dort sind auch die Adresse und die Zahlungsoptionen gespeichert. Ausserdem bekommt der Kunde hier eine Übersicht über seine getätigten Bestellungen. Nun wollt ihr als besonderes Feature, dass nur angemeldete Kunden sich Artikel in ihrem Shop anschauen und auch kaufen können. Dies ist eine Funktion, die nicht im Grundpaket enthalten ist und muss von der Agentur nachträglich eingebaut werden. Allerdings gibt es hier viel Spielraum für den Entwickler. Soll nur das Bestellen geblockt werden? Soll die Ansicht der Kategorien geblockt werden? Oder soll sogar die ganze Seite nicht einsehbar sein, sondern nur eine Anmeldemaske? Welche Auswirkungen diese Funktion speziell mit sich bringen soll, muss hier klar spezifiziert werden. Dafür eignet sich das Tool Creately. Hiermit können Diagramme entwickelt werden, die einen klaren Funktionsverlauf erstellen und verdeutlichen.

Zusammenfassend lässt sich immer sagen, dass die Anforderungen keinesfalls als getrennte Domänen betrachtet werden können. Alles greift bei einem funktionierenden Onlineshop ineinander und arbeitet zusammen. Weiterhin ist es ein Trugschluss, davon auszugehen einmal Anforderungen zu erstellen und diese wie eine Wunschliste abzuarbeiten. Viel mehr stellt eine gute Anforderungsliste die Basis dar, um mit einer Agentur zusammenzuarbeiten. Wir als Shopware Agentur legen sehr viel Wert darauf im engen Austausch mit dem Kunden die Anforderungen zu optimieren und zusammen umzusetzen.

Wichtig ist nochmal zu erwähnen, dass es sich bei einem ersten Anforderungspaket nicht um einen finalen Bauplan für einen Entwickler handelt. Viel mehr entwickelt sich der finale Bauplan aus den ersten Anforderungen in Zusammenarbeit mit der Agentur durch Beratung und einen regen Ideenaustausch. Auch Entwickler sollten in den Prozess mit eingebunden werden, um technische Hürden und Möglichkeiten direkt zu klären.

Viele Wünsche von Kunden sind sehr speziell und erzeugen bei der Umsetzung sehr hohe Kosten, die sich durch gezielte Beratung verringern lassen. Dabei ist die Erfahrung der Agentur ein wichtiger Anker. Die Entwickler wissen was möglich und was unter Umständen sehr schwierig oder gar nicht zu bewerkstelligen ist. Eines ist aber gewiss: Je genauer die Anforderungen von Beginn an formuliert sind, desto flüssiger und entspannter entwickelt sich der gesamte Prozess für Kunde und Agentur und hilft dabei, die Kosten für das Projekt in einem angemessenen Rahmen zu halten. Daher kann es Zeit, Nerven und Geld sparen schon vor der Entwicklung eines “100 seitigen Lastenheftes” die Agentur mit an Board zu holen um durch Beratung, Workshops und Konzeptionierung das für beide Seiten perfekt passende Anforderungspaket zu schnüren. Zu den Kosten bzw. der Budgetplanung eines Onlineshop Projekts mit Shopware haben wir ebenfalls einen umfangreichen Blogpost veröffentlich.

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